Ein Bericht über die Lehrstellenbörse unseres JU-Ortsverbandes

Lauffen - Viele große und kleine Fragezeichen stehen im Raum. Sie sind in jeder Ecke der Stadthalle in Lauffen anzutreffen. Manche verstecken sich oder trauen sich nur schüchtern hervor, manche sind etwas mutiger. Rund 400 Jugendliche sind am Mittwochabend zur Lehrstellenbörse der Jungen Union Lauffen gekommen − und sie haben jede Menge Fragen im Gepäck.

Mara Frank weiß noch nicht genau, was sie werden möchte. Aber die 14-jährige Hauptschülerin hat hier schon ein Unternehmen entdeckt, das ihr gefallen würde. Ihre Mutter steht unterstützend neben ihr. "Wenn die Entscheidung mal gefallen ist, wird"s leichter", sagt sie.

Viele Jugendliche haben ihre Eltern im Schlepptau − oder umgekehrt. Andreas Müller, Ausbilder für den Elektronikbereich, der am Infostand der Firma Schunk steht, wundert sich darüber nicht: "Natürlich werden sie von ihren Eltern begleitet. Die sind da ja auch hinterher, dass ihre Kinder versorgt sind."

Auch Achim Wanner von der Agentur für Arbeit in Heilbronn findet die Begleitung positiv. Gerade Eltern könnten den Jugendlichen dabei helfen, ihre Stärken zu erkennen und richtig einzuschätzen.

Schon kurz nach Beginn der Lehrstellenbörse versinkt der Raum in lautem Stimmengewirr. Die Veranstalter freuen sich über den guten Besuch. In diesem Jahr informieren 28 Aussteller über die Ausbildungsmöglichkeiten in ihren Unternehmen. Den Besuchern geht es darum, Informationen und Ideen zu sammeln, mit Vertretern der Betriebe ins Gespräch zu kommen.

Der 17-jährige Realschüler Fathi Tokmak beendet gerade strahlend ein Gespräch am Infostand der Bundeswehr: "Erst hier bin ich auf die Idee mit der Bundeswehr gekommen. Nun würde ich da gerne mal ein Praktikum machen."

Auch Gymnasiastin Anika Rieger sucht Ideen. "Ich überlege, nach der zwölften Klasse im Gymnasium aufzuhören", sagt sie. Bis jetzt sei sie aber noch nicht fündig geworden. Die Schülerinnen Pia Rommel und Shannon Kruttschnitt haben bei der Bundespolizei nachgefragt. "Das hat sich richtig spannend angehört", sagt die 14-jährige Pia. "Wir müssen uns ja bald entscheiden, in welche Richtung wir gehen wollen. Es ist toll, dass man hier selber genau nachfragen kann", ergänzt ihre Freundin Shannon.

An den Ständen liegt jede Menge Informationsmaterial aus. Mit Gummibärchen, Kugelschreibern oder anderen Kleinigkeiten werden die jungen Besucher angelockt. Ein Mädchen schielt unsicher zum Stand des Finanzamtes hinüber. Ihre Mutter gibt ihr vorsichtig einen kleinen Schubs. Fragen kann ja nicht schaden.

"Wir wollen die, die Ausbildungsstellen anbieten und die, die eine Lehrstelle suchen zusammenbringen", sagt Friedlinde Gurr-Hirsch, die Schirmherrin der Veranstaltung.

Die Stühle bei Personalberater Hans W. Brösch werden in den ersten zwei Stunden nicht kalt. Er checkt die Bewerbungsunterlagen der junge Leute. "Bis jetzt waren die meisten Bewerbungen verbesserungswürdig", sagt er. Die Bewerbung sei eigentlich nur ein Köder. "Ich gebe Tipps, dass zumindest mal ein Bewerbungsgespräch für die Interessenten herausspringt."

Gegen 19 Uhr treffen noch ein paar Nachzügler in der Stadthalle ein. Doch es scheint, als seien mit den anderen Besuchern inzwischen auch einige der herumstehenden Fragezeichen wieder gegangen.

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